Die unvermeidliche Verlagerung der Zahlungsmittel: die Herausforderung der Kreditkarten

In einer Welt, die auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen ist, kann der Bankensektor, ein Eckpfeiler unseres modernen Lebens, die erheblichen Umweltauswirkungen seiner Aktivitäten nicht ignorieren. Die Kreditkarte muss sich dieser Herausforderung an zwei Fronten stellen. Erstens, weil sie aus wertvollen Materialien und Kunststoffen hergestellt wird und sich weiterentwickeln muss, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Zweitens, weil sie die letzte greifbare Verbindung zwischen der Bank und ihrem Kunden darstellt. Dieses kleine Rechteck transportiert das Image, die Werte und das Engagement seines Herausgebers.

Antoine Laronze-Groine

Antoine Laronze-Groine

Phygital Payment Directeur

Im Februar 2023 kam ich als Direktor für "Phygital"- und "Responsible"-Lösungen zu Linxens, nachdem ich über 15 Jahre bei einem weltweit führenden Unternehmen im Zahlungsverkehr in verschiedenen Marketing- und Innovationsfunktionen tätig war. Ich hatte die Gelegenheit, an allen Migrationen beteiligt zu sein, die die Zahlungskartenbranche umgestaltet haben, von EMV bis hin zu kontaktlos und Digitalisierung. Ich unterstütze die Revolution der Finanzdienstleistungen, indem ich bahnbrechende Erfahrungen entwickle, die das Leben der Menschen sicher, verantwortungsvoll und einfach machen.

Mit mehr als 3,5 Milliarden Kreditkarten, die jedes Jahr weltweit ausgegeben werden, erzeugt die Branche jedoch mehr als 500.000 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Diese Menge an Treibhausgas entspricht mehr als 300.000 Hin- und Rückflügen zwischen Paris und New York.

Die Herausforderungen sind zahlreich, aber die Innovatoren der Branche arbeiten hart daran, jeden Aspekt der Wertschöpfungskette im Bankwesen neu zu erfinden. Die Zeit der Gleichgültigkeit ist vorbei; es ist an der Zeit zu handeln.


Von Anfang an...

Anfängliche Bemühungen konzentrierten sich auf die Verwendung von recyceltem Kunststoff bei der Kartenproduktion, ein wichtiger erster Schritt zur Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks um bis zu 5 % (entspricht 7 g Kohlenstoff pro Karte) im Vergleich zu Karten aus neuem Kunststoff. Banken wie BBVA, Santander und HSBC gehen bereits seit mehreren Jahren in diese Richtung. In jüngster Zeit hat sich Mastercard verpflichtet, bis 2028 kein neues PVC mehr zu verwenden.
Die Branche hat auch begonnen, Kunststoffe zu verwenden, die aus Meeresmüll gewonnen werden, insbesondere in den Gebieten, in denen die Kreditkarten hergestellt werden. Holz, ein von Natur aus umweltfreundliches Material, wird ebenfalls verwendet, wobei die jüngsten technologischen Fortschritte die Herstellung von Karten ermöglichen, die vollständig aus Holz und frei von Kunststoffen sind.
Dennoch bleiben wichtige Fragen offen, wie die Lokalisierung von Produktions- und Personalisierungseinheiten, die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen und die Entwicklung von vollständig recycelbaren Materialien aus biologischen Quellen.


Zur Nutzung

Im Hinblick auf die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) gibt es noch viel zu tun, was die Nutzung der Karte betrifft, die im Vergleich zu traditionellen Zahlungsmitteln wie Bargeld oder Schecks unendlich viele Möglichkeiten bietet. Durch den Einsatz der Karte hat der Bankensektor erhebliche Fortschritte bei der Schaffung von Dienstleistungen gemacht, die neuen spezifischen Bedürfnissen entsprechen und den Emittenten und Fintech-Unternehmen eine Fülle von Möglichkeiten bieten, sich zu differenzieren und ihr Engagement noch weiter auszubauen.
Um dies zu erreichen, wenden sie sich auch an neue Akteure, die so genannten "Climtechs", die sie bei der Entwicklung origineller Dienstleistungen unterstützen. So schlägt das schwedische Start-up Doconomy vor, die Kohlenstoffauswirkungen von Einkäufen zu begrenzen, die luxemburgische Bank Raiffeisen hat bereits fast 62.000 Bäume gepflanzt, die durch die Transaktionen ihrer Kunden finanziert wurden, und es gibt zahlreiche Initiativen für ein ethisches Girokonto (z. B. eines, das keine fossilen Brennstoffe finanziert). Diese Merkmale sollen die Kunden für ein gemeinsames Umweltziel und einen Markt, der noch in den Kinderschuhen steckt, zusammenführen.