Auf der anderen Seite des Atlantiks erhielt die britische National Agency for Patient Safety zwischen November 2003 und Juli 2005 eine beträchtliche Anzahl von 236 Berichten** über Zwischenfälle und Beinahezwischenfälle im Zusammenhang mit der Patientensicherheit, die auf fehlende oder falsch beschriftete Armbänder zurückzuführen waren.
Es ist inzwischen klar, dass eine genaue Patientenidentifikation in jeder Phase der Behandlung, von der Diagnose bis zur Entlassung, eine Grundvoraussetzung ist und alle Phasen der Behandlung umfasst. Ein Fehler bei der Identifizierung kann zu einer Kaskade von Fehlentscheidungen führen, einschließlich unerwünschter Arzneimittelwirkungen, unangemessener Pflegeprotokolle und sogar lebensbedrohlicher Risiken. Es stellt sich die dringende Frage: Wie können wir Patienten besser identifizieren?
Fehler bei der Patientenidentifikation können verschiedene Ursachen haben. Einerseits ist menschliches Versagen eine Schwachstelle, ein Risiko, das aufgrund von Faktoren wie Arbeitsbelastung, Müdigkeit und persönlicher Fokussierung des Pflegepersonals nicht ausgeschlossen werden kann. Auf der anderen Seite sind herkömmliche (um nicht zu sagen veraltete) Identifizierungsmethoden wie Barcodes, die menschliche Fehler zumindest teilweise verhindern sollen, unzuverlässig. Sie können beschädigt werden oder Lesefehler aufweisen, was dramatische Folgen haben kann, z. B. falsche Medikamentenverabreichung, Operationen an der falschen Stelle oder unangemessene Behandlungen.
Vor diesem Hintergrund besteht ein dringender Bedarf, verschiedene Technologien zu erforschen, von denen einige in anderen Sektoren weit verbreitet sind und im medizinischen Umfeld von großem Nutzen sein könnten. So wird beispielsweise die NFC-Technologie, die im Zahlungsverkehr bereits weit verbreitet ist, zu einer Option für die Verbesserung der Patientensicherheit durch Armbänder, die Zugang zu Identifikationsdaten in Echtzeit bieten. Auch andere Kommunikationstechnologien werden in den kommenden Jahren Einzug halten.