Mit über 3,5 Milliarden Kreditkarten, die jährlich weltweit ausgegeben werden, verursacht die Branche jedoch mehr als 500.000 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Diese Menge an Treibhausgasen entspricht mehr als 300.000 Hin- und Rückflügen zwischen Paris und New York.
Die Herausforderungen sind zahlreich, aber die Innovatoren der Branche arbeiten hart daran, jeden Aspekt der Wertschöpfungskette im Bankwesen neu zu erfinden. Die Zeit der Gleichgültigkeit ist vorbei, es ist Zeit zu handeln.
Von Anfang an...
Die ersten Bemühungen konzentrierten sich auf die Verwendung von recyceltem Kunststoff bei der Kartenproduktion, ein wichtiger erster Schritt, um den CO2-Fußabdruck um bis zu 5 % (entspricht 7 g CO2 pro Karte) im Vergleich zu Karten aus neuem Kunststoff zu reduzieren. Banken wie BBVA, Santander und HSBC gehen bereits seit einigen Jahren in diese Richtung. Kürzlich hat sich Mastercard verpflichtet, bis 2028 kein neues PVC mehr zu verwenden.
Die Branche hat auch damit begonnen, Kunststoffe aus Meeresabfällen zu verwenden, insbesondere in den Regionen, in denen die Kreditkarten hergestellt werden. Holz, ein von Natur aus umweltfreundliches Material, wird ebenfalls verwendet, und die jüngsten technologischen Fortschritte ermöglichen die Herstellung von Karten, die vollständig aus Holz bestehen und keinen Kunststoff enthalten.
Dennoch bleiben wichtige Fragen offen, wie die Lokalisierung der Produktions- und Personalisierungseinheiten, die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und die Entwicklung von vollständig recycelbaren Materialien aus biologischen Quellen.
Nutzung
Im Hinblick auf die soziale Verantwortung der Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR) gibt es noch viel zu tun, was den Einsatz von Karten betrifft, die im Vergleich zu traditionellen Zahlungsmitteln wie Bargeld oder Schecks unendlich viele Möglichkeiten bieten. Durch den Einsatz der Karte hat der Bankensektor große Fortschritte bei der Schaffung von Dienstleistungen gemacht, die neuen spezifischen Bedürfnissen entsprechen und den Emittenten und Fintech-Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten, sich zu differenzieren und ihr Engagement weiter auszubauen.
Zu diesem Zweck wenden sie sich auch an neue Akteure, die sogenannten "Climtechs", die sie bei der Entwicklung origineller Dienstleistungen unterstützen. So bietet das schwedische Start-up-Unternehmen Doconomy an, den CO2-Fußabdruck von Einkäufen zu begrenzen, die luxemburgische Bank Raiffeisen hat bereits fast 62 000 Bäume gepflanzt, die durch die Transaktionen ihrer Kunden finanziert wurden, und es gibt zahlreiche Initiativen für ein ethisches Girokonto (z. B. eines, das keine fossilen Brennstoffe finanziert). All dies soll Kunden für ein gemeinsames Umweltziel und einen Markt zusammenbringen, der noch in den Kinderschuhen steckt.